Wie
bei jedem Neuwagenkauf sollten Sie sich auch beim Kauf eines Gebrauchten darüber
klar werden, was für ein Auto Sie wirklich brauchen. Denken Sie schon in dieser
Phase daran, dass ein scheinbar günstiger Autokauf wegen hoher Steuer- und
Versicherungskosten unrentabel sein kann. Erkundigen Sie sich daher genau nach
den anfallenden Versicherungsbeiträgen und der Kfz-Steuer für die in Frage
kommenden Modelle.
1.
Die vier großen P
Achten
Sie bei der Suche auf die vier großen "P":
Preis, Pannenhäufigkeit und: Privat- oder Profiverkäufer. Verschaffen Sie sich
eine Vorstellung über den Preisrahmen. Das geht anhand von Anzeigen in den
Zeitungen, beispielsweise der "Schwacke-Liste" oder durch Händlerangebote.
Erkundigen Sie sich nach der Pannenhäufigkeit der von Ihnen favorisierten
Typen. Wägen Sie die Vor- und Nachteile eines Kaufs von privat oder beim Händler
ab. Händler bieten geprüfte Fahrzeuge an, sind aber auch meistens teurer. Sie
sollten den Markt beobachten. Erste Anhaltspunkte beim Gebrauchtwagenkauf sind
immer Baujahr, Kilometerstand, TÜV und ASU.
2.
Besichtigungstermin und Probefahrt
Nichts
geht über einen ausführlichen Besichtigungstermin! Nur durch einen gründlichen
Check lassen sich Mängel entdecken und ein Fehlkauf vermeiden.
Wenn
Sie mit dem ersten Eindruck zufrieden sind, sollten Sie unbedingt eine
Probefahrt machen! Nur so können Sie etwaige Fehlfunktionen feststellen: Wie
bremst der Wagen? Rutscht die Kupplung? Wie klingt der Wagen?
3. Zahlung
des Kaufpreises
Den
Kaufpreis sollten Sie immer erst dann bezahlen, wenn Sie den Kfz-Brief in Händen
halten, denn erst in diesem Moment sind Sie rechtlich Eigentümer des Autos.
Diese Ratschläge gelten auch bei einem Autokauf vom Gebrauchtwagenhändler.
4.
Kenner mitnehmen
Auf jeden Fall sollten
Sie zum Gebrauchtwagenkauf immer einen versierten Autokenner mitnehmen, denn er
kann warnen und ist als Zeuge wichtig. Alle Informationen rund um den
Gebrauchtwagenkauf gelten natürlich auch für den Verkauf.
5.
Checkliste:
- Besichtigen
Sie das Fahrzeug nicht im Sonntagsanzug, denn Sie sollten sich insbesondere
das Bodenblech des Wagens ansehen. Unfallfahrzeugen weisen hier häufig
Spuren auf : So deutet ein Knick unterhalb des Kofferraum auf einen
Auffahrunfall hin.
- Werfen
Sie einen Blick ins Scheckheft: Damit lässt sich der am Tacho angezeigte
Kilometerstand überprüfen und einen Überblick über Inspektionen und
Reparaturen gewinnen.
- Nicht
zu vernachlässigen ist der optische Eindruck. Der Zustand und auch der
Geruch des Interieurs geben oft gute Anhaltspunkte darüber, wie der
Vorbesitzer seinen Wagen als Raucher oder Hundehalter behandelt hat. Neue
Bodenteppiche und Sitzüberzüge sind daher mit Vorsicht zu genießen und
verlangen nach Erklärungen.
- Überprüfen
Sie alle Flüssigkeitsstände (Öl, Wasser, Bremsflüssigkeit). Prüfen Sie
den Motor, das Getriebe und die Leitungen auf Dichtheit. Inspizieren Sie
deswegen den Asphaltbelag unter dem Kfz. Auch aus diesem Grund sollten Sie
einen Besichtungstermin und einen Termin zur Probefahrt auch vom Wetter abhängig
machen.
- Beachten
Sie die Reifen: Schräg abgefahrene Reifen lassen auf mögliche Spur-,
Sturz- oder Achsgeometriefehler schließen.
- Betrachten
Sie die Lackierung: Lacknebel am Fenstergummi oder an einer Leiste können
auf einen behobenen Unfallschaden hinweisen, ebenso Unterschiede in der
Farbstruktur der verschiedenen Autoteile.
- Lenkt
eine neue Auspuffblende eventuell von schadhaften Schalldämpfern ab?
- Sind
Reserverad oder Felge beschädigt?
- Sind
durch Bordsteinkontakte Reifenschäden entstanden und damit Folgeschäden möglich?
- Unterschiedliche
Spaltmaße an Türen, der Kofferraumklappe oder der Motorhaube weisen auf
einen Unfall hin.
- Auffallend
viele Steinschlaglöcher im Frontbereich sind ein Hinweis auf hohe
Kilometerlaufleistung oder "sportliche" Fahrweise.
- Wenn
der Verkäufer bei der Probefahrt auf ein eingeschaltetes Gebläse oder ein
geöffnetes Fenster besteht, sollen möglicherweise Motorgeräusche überdeckt
werden. Bei schlechtem Wetter können übrigens auch Regengeräusche das
genau Hören erschweren.
- Ein
flatterndes Lenkrad oder ein pulsierendes Bremspedal kann eine Unwucht in
den Rädern oder bei den Bremsscheiben bedeuten.
Beschlagene
Fensterscheiben oder Instrumente sind ein relativ sicheres Anzeichen für
Wassereintritt in das Fahrzeug.
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