Heizung: Funktionsweise von Verbrauchserfassungsgeräten

 

1. Wärmezähler messen den tatsächlichen Verbrauch und arbeiten genauer als Heizkostenverteiler. Dafür sind sie teurer und aus diesem Grund in der Praxis auch seltener. Sie müssen alle 5 Jahre geeicht werden, andernfalls muss ihr Messergebnis nicht akzeptiert werden. Ein Beispiel für ihren Einsatz ist die Fußbodenheizung, da hier nicht mit Heizkostenverteilern gemessen werden kann.

2. Heizkostenverteiler sind in erster Linie die weitverbreiteten "Verdunstungsröhrchen", die wesentlich kostengünstiger sind (ca. 10 - 15 DM pro Stück). Sie müssen in der Mitte des Heizkörpers im oberen Drittel zwischen 66 % und 88 % der Heizkörperbauhöhe installiert werden. Bei bestimmten Heizungstypen sind sie aber unzulässig, z.B. Fußbodenheizung.

Achtung:
1. In einem Haus bzw. in einer Abrechnungseinheit müssen alle Heizkostenverteiler nach einheitlichen Regeln festgelegt werden. Eine andere Vorgehensweise führt zu Fehlerhaftigkeit der Abrechnung mit der Folge, dass nicht verbrauchsabhängig abgerechnet werden kann und das 15prozentige Kürzungsrecht des Mieters auflebt.
2. Die Verdunster haben einige Systemfehler, die jedoch nicht zur Unzulässigkeit der Verwendung führen (BGH WuM 86, 214). Jedenfalls sollte dafür gesorgt werden, dass keine direkte Sonneneinstrahlung auf den Verdunster wirkt, da dies zu einer zusätzlichen Verdunstung führen kann.

Hat der Vermieter die Heizkörper im Haus teilweise verkleidet und teilweise nicht, so ist die Abrechnung fehlerhaft (AG Hamburg WuM 88, 405), da die Verkleidungen einen Wärmestau erzeugen und dadurch zu einem höheren Verbrauch führen.

Achtung:
Da die Abrechnung nicht mehr verwertbar ist, muss der Fall so behandelt werden, als ob gar keine Ausstattung zur Verbrauchserfassung installiert wurde (LG Hamburg WuM 91, 561); d.h., das das 15prozentige Kürzungsrecht des Mieters besteht.

c) Im Gegensatz zu den Verdunstern gibt es auch Heizkostenverteiler, die elektronisch arbeiten, dafür aber auch wesentlich teurer sind. Ihr Einsatz ist dafür auch bei modernen Heizungsanlagen mit niedrigen Vorlauftemperaturen zulässig. Auch hier gilt, dass sie in den verschiedenen Wohnungen nach einheitlichen Regeln angebracht werden müssen.

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